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Erstellt von Julia am 6. Dezember 2017, um 14:08 Uhr

Aus Tiroler Dialektarchiv

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{{Bedeutung |Bedeutung=Kruste am Pfannenboden |Kartentitel=Das Beste kommt zum Schluss |Kartentext=Viele in Tirol wissen um den Genuss, den der Verzehr der Kruste am Pfannenboden bereitet. Erst die Brinz(e/en)/Brintsche(n), die Scharre, die Raspe, der Brand/Brandsch, die Schube oder die Rinde verleiht den Kaspatzln und dem Milch- oder Wassermus die richtige Würze.

Hoppala, gut geröstet

Nicht richtig angebrannt, dafür aber mit vielen Röstaromen kommt im Virgental, in Kals am Großglockner und in Schlaiten das Mus mit dem Brand, Branz oder Brandsch am Pfannenboden auf den Tisch. Diese Varianten stehen in Osttirol für das schmackhafte Angebrannte von Speisen. Es besteht eine enge Verwandtschaft mit brantelen, branzelen und brandschelen, das ‚nach Angebranntem riechen‘ bedeutet. Brandsch unterscheidet sich, ebenso der Branz von der Brinz, lautlich nur wenig vom in anderen Teilen Osttirols und im Stubai- und Wipptal vorkommenden Brintsche(n). Größere Unterschiede weisen sie auf der Ebene des Geschlechts auf: Während der Brandsch und ähnliche Varianten männlich sind, sind die Brinz(e/en) und die Brintsche(n) hingegen überwiegend weiblich.[1]

Eine knusprige Rinde

Nicht umsonst streiten sich die Kinder heute noch in Ranggen und Neustift im Stubaital darum, wer das größte und beste Stück der Rinde abbekommt. Hier meint man aber kein Stück Brot damit, sondern jenen Teil, den man absichtlich knusprig werden lässt und der sich ganz unten in der Pfanne bildet. Rinde ist mit rinta bereits im Althochdeutschen belegt und bedeutet so viel wie ‚äußere umgebende Schicht‘ – häufig in Bezug auf Pflanzen und Bäume, aber auch im übertragenen Sinn, dass etwas Weiches, Verletzliches durch eine darüber liegende, umhüllende Schicht geschützt wird. Die ursprüngliche Bedeutung ist aber wohl mit ‚Abgerissenes, Zerbrochenes, Rissiges‘ eine andere, wenn auch die Rinde vor dem Verzehr zerteilt wird. Diese bildet sich als knusprige und dadurch auch härtere Schicht am Pfannenboden und legt sich damit wie eine Schutzschicht zwischen Pfanne und Speise.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>


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