Aus Tiroler Dialektarchiv
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Version vom 24. Januar 2018, 12:40 Uhr
Bedeutung | Biene |
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Bemerkung | |
Weitere Informationen |
- Schaufensterseite: Ja
Inhaltsverzeichnis |
Angehängte Dateien
Belege (unkategorisiert)
Beleg | Ort | Originalbeleg | Vereinfachter Beleg | Exploratorionsvermerk |
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Standardisierte Stichwörter
- Beie nom.sg.f. (Stichwort Beie)
- Biene nom.sg.f. (Stichwort Biene)
- Imp nom.sg. (Stichwort Imp)
- Imme nom.sg.f. (Stichwort Imme)
Karte
Standardisiertes Stichwort | |
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Beie nom.sg.f. | |
Biene nom.sg.f. | |
Imp nom.sg. | |
Imme nom.sg.f. |
Zwischenüberschrift
Zwischenüberschrift
Die größte Gruppe machen dabei Varianten von Beie aus, die die Bezirke Landeck, Imst und Lienz dominieren. Beie geht auf das mhd. bîe zurück, dessen gelängtes -i- durch die neuhochdeutsche Diphthongierungauch ''Diphthongierung''. Lautveränderung, die ab dem 12. Jahrhundert auftrat. Dabei wurden die langen Vokale ''i'', ''ü'' und ''u'' zu den Zwielauten ''ei'', ''eu'' und ''au''. Dieser Wandel trat in den alemannischen Dialekten (also vor allem in Vorarlberg, der Schweiz und Baden-Württemberg) nicht ein. Hier heißt z.B. ''mein Haus'' noch heute ''min Hus''., die ab dem 12. Jahrhundert stattgefunden hat, zu -ei- wurde. Imp findet östlich von Innsbruck im gesamten Tiroler Unterland einschließlich in dessen Nebentälern Verbreitung. Über kleinräumigere Ausdehnung verfügt die Variante Imme, die ausschließlich im Bezirk Reutte auftritt. Imme und Imp gehen auf die gleiche sprachliche Wurzel zurück. Beide stammen vom ahd. imbi, impi ab, sie haben sich jedoch im Laufe der Zeit auseinander entwickelt. Während im Außerfern die Endung getilgt wurde und Assimilationsprozesse -mb- zu –mm- wandelten, blieb im Tiroler Unterland das -p- erhalten oder ersetzte -b infolge der Auslautverhärtung. Die Endung -e, die aus Abschwächung der Endsilbe -i zum Mittelhochdeutschen hin entstand, wurde hier nicht abgebaut. Ursprünglich standen Imp und Imme für den Bienenschwarm, die Bedeutung ‚Biene‘ kam erst im Spätmittelhochdeutschen hinzu. In der Umgebung von Innsbruck treffen die drei Varianten Beie, Imme und Biene aufeinander. Das Auftreten zweier möglicher Formen ist, so zeigt die Karte, davon bedingt, dass eine dieser Varianten stets die standardsprachliche Ausprägung Biene sein muss. Grundsätzlich kann aber eine Häufung der standardsprachlichen Form Biene in Gemeinden in direkter Nähe zu Innsbruck verzeichnet werden, was auf sprachliche Ausgleichsbewegungen rund um die Landeshauptstadt Tirols schließen lässt. Das ehemals kurz gesprochene -i- in mhd. bine entstand aus der Dehnung offener Tonsilben, was die gelängte heutige Aussprache zur Folge hat. (Quellen: KlugeKluge, Friedrich (2002): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Kluge. Bearb. von Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Aufl. Berlin/New York: de Gruyter., SchöpfSchöpf, Johann Baptist (1866): Tirolisches Idiotikon. Wagner'sche Universitätsbuchhandlung: Innsbruck., DWBGrimm, Jacob/Grimm, Wilhelm (1854–1961): Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16. Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig: S. Hirzel.
Karte/Kartentext: Baumgartner Karte: Baumgartner
Kartentext: BaumgartnerBedeutung | Biene + |
Kartentext | In Tirol zählt man vier unterschiedliche B … In Tirol zählt man vier unterschiedliche Bezeichnungen für Biene. Eine recht eindeutige Trennung der Verbreitungsgebiete schließt die Überlappung parallel existierender Formen nahezu aus.
[Bearbeiten]Zwischenüberschrift[Bearbeiten]ZwischenüberschriftDie größte Gruppe machen dabei Varianten von Beie aus, die die Bezirke Landeck, Imst und Lienz dominieren. Beie geht auf das mhd. bîe zurück, dessen gelängtes -i- durch die neuhochdeutsche Diphthongierung, die ab dem 12. Jahrhundert stattgefunden hat, zu -ei- wurde. Imp findet östlich von Innsbruck im gesamten Tiroler Unterland einschließlich in dessen Nebentälern Verbreitung. Über kleinräumigere Ausdehnung verfügt die Variante Imme, die ausschließlich im Bezirk Reutte auftritt. Imme und Imp gehen auf die gleiche sprachliche Wurzel zurück. Beide stammen vom ahd. imbi, impi ab, sie haben sich jedoch im Laufe der Zeit auseinander entwickelt. Während im Außerfern die Endung getilgt wurde und Assimilationsprozesse -mb- zu –mm- wandelten, blieb im Tiroler Unterland das -p- erhalten oder ersetzte -b infolge der Auslautverhärtung. Die Endung -e, die aus Abschwächung der Endsilbe -i zum Mittelhochdeutschen hin entstand, wurde hier nicht abgebaut. Ursprünglich standen Imp und Imme für den Bienenschwarm, die Bedeutung ‚Biene‘ kam erst im Spätmittelhochdeutschen hinzu. In der Umgebung von Innsbruck treffen die drei Varianten Beie, Imme und Biene aufeinander. Das Auftreten zweier möglicher Formen ist, so zeigt die Karte, davon bedingt, dass eine dieser Varianten stets die standardsprachliche Ausprägung Biene sein muss. Grundsätzlich kann aber eine Häufung der standardsprachlichen Form Biene in Gemeinden in direkter Nähe zu Innsbruck verzeichnet werden, was auf sprachliche Ausgleichsbewegungen rund um die Landeshauptstadt Tirols schließen lässt. Das ehemals kurz gesprochene -i- in mhd. bine entstand aus der Dehnung offener Tonsilben, was die gelängte heutige Aussprache zur Folge hat. (Quellen: Kluge, Schöpf, DWB Karte/Kartentext: Baumgartner Karte: Baumgartner Kartentext: Baumgartner aumgartner Kartentext: Baumgartner</small> |